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1. Innovationsdialog Additive Fertigung

Am 28.04.2023 fand der erste „Innovationsdialog Additive Fertigung“ an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena statt. Ausgerichtet von EIT Manufacturing und Nucleus Jena widmete sich die Veranstaltung der Leitfrage „Druckst du schon, oder fräst Du noch?“.

Nach der Begrüßung durch Silvia Grätz (EIT Maunfacturing) und Marcel Drescher (Nucleus Jena) folgte Überblick zum aktuellen Stand der Möglichkeiten der additiven Fertigung durch Prof. Jens Bliedtner (EAH Jena). Eine Entwicklungstendenz ist der Übergang vom Filament- zum Granulatdruck. Dieser ist günstiger, da der Produktionsschritt der Filamentherstellung entfällt.

Einen zweiten Impuls gaben Sylvia Monsheimer (Evonik High Performance Polymers) und Lars Boehnisch (Evonik Venture Capital). Betont wurde, dass sich Evonik der Bedeutung und Möglichkeiten der additiven Fertigung bewusst ist und das Produktportfolio weiter ausbauen wird.

Der dritte Impuls beleuchtete die additive Fertigung aus der Sicht des produzierenden Gewerbes. Tom Schubert (Werkzeug-Eylert GmbH & Co. KG) und Ronny Bernstein (BMF GmbH) stellten in den Mittelpunkt, dass etablierte KMU beim Einsatz des 3D-Drucks noch einige blinde Flecken haben und noch einiges an Pionierarbeit zu leisten ist.

Im Anschluss an die Impulse präsentierten Dominik Fleischhacker (ADAXIS), Jan Schuurmans (DotX Control Solutions BV) und Markus May (3Faktur | Additive Manufacturing) interessante Anwendungsfälle. Diese reichten vom 5-Achsen-Druck bis zum Pulverbett 3D-Druck, als konkurrenzfähige Alternativen zum Spritzguss.

Den Vorträgen folgte ein World Café, bei dem die Teilnehmenden intensiv diskutierten. Die Fragen bezogen sich unter anderem darauf, welche Herausforderungen Unternehmen auf der operativen Ebene sehen, wer Entscheidungsträger für den Einsatz von 3D-Druck ist, welche Ansprüche die additive Fertigung an die Mitarbeitenden stellt und wie sich die additive Fertigung in Zukunft entwickeln wird. Dabei zeigte sich, dass die Prozesskette der additiven Fertigung stark fragmentiert ist und es in Folge zu einer Informationsasymmetrie zwischen Anbietenden und Anwendenden gekommen ist. Eine Lösung wäre, Anwendende stärker darüber zu informieren, was mit der additiven Fertigung heute schon möglich ist. Ein weiteres interessantes Ergebnis des World Cafés war es, dass die entscheidende Frage nicht „Fräst du schon, oder druckst du noch“ lautet, sondern, dass zukünftig die Frage beantworten muss, wie beide Fertigungsformen sich komplementär einsetzen lassen.

Im Anschluss an die Vorträge und dem World Café vernetzten sich die Teilnehmenden intensiv. Es wurden Kontakte geknüpft, Gedanken ausgetauscht und neue Ideen entwickelt. Als Highlight konnten die Gäste noch die zahlreichen 3D-Druck-Labore von Prof. Bliedtner besichtigen und als Sneak-Preview das neue StartUpLab an der EAH Jena.

Wir danken nochmals allen Anwesenden für die Beteiligung an dieser Veranstaltung und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung innovativer Ideen mit der additiven Fertigung.