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Advancing Sustainable Innovation – Wie Jena in der Bioökonomieforschung zusammenwächst

Was mit der Motivation und Idee eines einzelnen Wissenschaftlers begann, entwickelte sich innerhalb eines Jahres zu einer kooperativen, disziplinübergreifenden Bewegung rund um das Zukunftsthema Bioökonomie. Mit dem ersten Jenaer Bioökonomie-Symposium im März 2025 wurde dieser Prozess erstmals öffentlich sichtbar – als Ergebnis der gelungenen Zusammenführung von Innovation und Transfer, transdisziplinärer Vernetzung und regionaler Ansätze.

Vom Impuls zur Idee: Bioökonomie an der Universität Jena neu denken

Ausgangspunkt war der Impuls eines Wissenschaftlers, der sich mit Fragen zur nachhaltigen Nutzung biologischer Ressourcen befasste und anregte, die bioökonomischen Forschungsschwerpunkte an der Universität Jena zu bündeln, potenzielle Kooperationen auszuloten und darüber nachzudenken, wie sich die Universität künftig strategisch in diesem Feld positionieren kann.

Nucleus Jena griff diese Anregung auf – als Chance, einen thematischen Fokus mit großem gesellschaftlichem, wirtschaftlichem und ökologischem Potenzial zu setzen. Bioökonomie sollte dabei nicht als enge Disziplin, sondern als offener Denkraum verstanden werden. Von Beginn an ging es darum, gemeinsam herauszuarbeiten, was Bioökonomie in und für Jena bedeuten kann: Wer sind die relevanten Akteure? Welche Disziplinen und Fakultäten sind beteiligt? Wo bestehen Potenziale für interdisziplinäre Zusammenarbeit und gezielte Förderung?

Ein erster Auftakt-Workshop im April 2024 brachte Vertreter:innen unterschiedlichster Fachbereiche und Einrichtungen zusammen – von Umweltchemie und Biotechnologie über Ernährungsphysiologie bis hin zu Soziologie und Materialwissenschaften. Organisiert wurden dieser und weitere Schritte in enger Zusammenarbeit mit dem Servicebereich Forschungsförderung der Universität Jena sowie dem Netzwerk JenaVersum e.V. Auch die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) begleitete das Vorhaben von Beginn an strategisch.

Begegnung, Austausch, Ideen: Vom Workshop zum Netzwerk

Der Workshop markierte den Beginn eines kontinuierlichen Prozesses, in dem nicht nur das Themenfeld, sondern auch der Kreis der Beteiligten stetig wuchs. Bereits im Mai 2024 folgte eine Matching-Veranstaltung mit über 30 Teilnehmenden – diesmal auch mit Vertreter:innen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und regionaler Unternehmen. In Kurzpitches und thematischen Gesprächsrunden wurden Visionen geteilt, Kontakte geknüpft und erste Kooperationsideen entwickelt.

Der Erfolg dieser Veranstaltung bestätigte: Bioökonomie ist ein Thema, das in Jena disziplinübergreifend, institutionenverbindend und mit hohem strategischem Potenzial für Forschung, Entwicklung und Transfer bearbeitet werden kann. Zugleich zeigte sich, wie wirkungsvoll Formate sind, die persönlichen Austausch mit inhaltlicher Tiefe verbinden.

Ein Höhepunkt: Das erste Jenaer Bioökonomie-Symposium 2025

Am 20. März 2025 fand im Normannenhaus das erste Bioökonomie-Symposium statt – mit Gästen aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Neben Vertreter:innen der Universität Jena nahmen auch Hochschulen aus Frankreich, Bayern, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen teil. Branchenakteure und Multiplikator:innen aus Wirtschaft, Netzwerken und Verwaltung trugen dazu bei, ein gemeinsames Verständnis für Akteurslandschaften, Interessen und Potenziale zu entwickeln.

Das Programm verband fundierte Keynotes – etwa zur Lage der deutschen Bioökonomie – mit praxisnahen Workshops zu Themen wie vertikaler Landwirtschaft, Biosensorik oder der stofflichen Nutzung von Reststoffen. Die Diskussionen waren offen, anwendungsorientiert und geprägt von einer kooperativen Grundhaltung. Die Vielfalt der Beiträge zeigte: Bioökonomie ist mehr als ein Schlagwort – sie bietet konkrete Anknüpfungspunkte für Forschung, Transfer und nachhaltige Innovationen.

Learnings & Ausblick: Transfer gemeinsam gestalten

Was lässt sich aus diesem Weg lernen? Erstens: Ideen entfalten Wirkung, wenn man sie frühzeitig erkennt und ihnen Raum gibt. Zweitens: Interdisziplinarität lebt von Formaten, die Vertrauen, Austausch und Kreativität fördern. Drittens: Die Zusammenarbeit mit zentralen Universitätseinheiten wie der Forschungsförderung oder Netzwerkpartnern wie JenaVersum stärkt nicht nur Reichweite und Sichtbarkeit, sondern erhöht auch die Anschlussfähigkeit neuer Themen innerhalb der Universität und darüber hinaus.

Dass Nucleus Jena diesen Prozess moderiert, Strukturen bereitstellt und bottom-up-orientiert begleitet, zeigt das Potenzial der Innovativen Hochschule: Transfer ist kein linearer Prozess, sondern entsteht im Zusammenspiel von Menschen, Ideen und Begegnungen.

Wie es weitergeht? Denkbar sind thematische Arbeitsgruppen, neue Veranstaltungsformate oder gemeinsame Projektanträge. Klar ist: Der Grundstein für eine vernetzte Bioökonomieforschung in Jena ist gelegt.

Sie haben eine Idee oder möchten etwas Neues anstoßen? Sprechen Sie uns gerne an, nehmen Sie an Veranstaltungen von Nucleus Jena teil – und gestalten Sie den Transfer in Jena aktiv mit.