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Von der Frühromantik bis Trump 2.0? – Jena als Standort der Aufklärung

„Von der Frühromantik bis Trump 2.0? – Jena als Standort der Aufklärung“
Unter diesem bewusst kontroversen Titel gab es am 26.11.2025 eine Abendveranstaltung zum 4. LIFE Symposium der Friedrich-Schiller-Universität Jena in der Ernst-Abbe-Bücherei, organisiert durch die Profillinie LIFE und Nucleus Jena. Dabei wurde eine kontextuelle Brücke geschlagen zwischen den „Life Sciences“, also dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, und der wachsenden Wissenschaftsskepsis in Teilen der Gesellschaft sowie in aktuellen politischen Entwicklungen.

Jena spielt in diesem Spannungsfeld historisch eine herausragende Rolle: Bei der Vorstellung ihres Buches „Fabelhafte Rebellen“ rückte die deutsch-britische Bestsellerautorin Andrea Wulf eben jene Rebellen in den Mittelpunkt. In der Zeit der Frühromantik um 1800 waren sie fast alle an diesem Ort – bedeutende Gelehrte, Frauen und Männer, die das Ich ins Zentrum ihres Denkens, Diskutierens, Schreibens und Lebens stellten und die Naturwissenschaft aus einem neuen Blickwinkel hinterfragten.

Wie prägen ihre Ideen bis heute die Debatten über Wahrheit, Freiheit und Verantwortung? Darüber diskutierte – vor vollem Haus – die Autorin gemeinsam mit drei weiteren Podiumsteilnehmern aus der Medizinforschung, der Frühromantikforschung und der Landespolitik, moderiert von Max Pommer vom Romantikerhaus Jena.

Der intellektuell anspruchsvolle und zugleich gesellschaftspolitisch hochaktuelle Diskurs begeisterte das Publikum. Der Abend klang aus mit zahlreichen Buchsignierungen der Autorin sowie einem Get-together bei Getränken und Buffet.

Autor: Tobias Mahn

Fotos: Anna Schroll