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Digitalisierung und Industrie 4.0 – Chance oder Risiko für den Arbeitsmarkt?

Photo by Adeolu Eletu on Unsplash

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Die Digitalisierung schreitet in enormem Tempo voran und beeinflusst unser Leben, insbesondere unsere Arbeitswelt. Die Frage wodurch bzw. durch wen die Digitalisierung angetrieben wird, ist allerdings alles andere als leicht zu beantworten. Was sich im Zeitverlauf jedoch immer deutlicher zeigt ist, dass der Digitalisierungsprozess vor allem für kleinere Unternehmen mit ernstzunehmenden existenziellen Problemen verbunden ist. So nimmt ein Teil der deutschen Bevölkerung die Digitalisierung als eine Bedrohung wahr, welche bereits in naher Zukunft viele herkömmliche Arbeitsplätze gefährden könnte. Paradoxer Weise suchen jedoch gerade in der aktuellen Zeit zahlreiche Unternehmen händeringend nach neuem, qualifiziertem Personal im Ingenieurs- und Informatikbereich. Die Fachkräftesicherung scheint also trotz Digitalisierung ein immer größer werdendes Problem in der Unternehmenslandschaft zu sein.

Eine zeitnahe Reaktion auf dieses Dilemma scheint unabdingbar – vor allem im Hinblick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit im Feld der Industrie 4.0. Um dieses Problem zu vermeiden, ist es essenziell, die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften auf alle denkbaren digitalen Themenfelder auszurichten und technologische Entwicklungen so früh wie möglich in das bestehende Bildungssystem einzubinden. Genau hier möchte auch Nucleus Jena ansetzen und anhand qualitativer und quantitativer Studienergebnisse dabei unterstützen, den Weg für innovative Bildungsstrukturen im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 am Standort Thüringen zu unterstützen. Um die Wettbewerbsfähigkeit der in dieser Region ansässigen Unternehmen durch den Zugewinn von qualifiziertem Personal zu stärken, ist es beispielsweise vorstellbar, den regionalen Wissenschaftsstandort mithilfe spezieller Ausbildungsformate auf neusten Entwicklungen im Bereich der Industrie 4.0 auszurichten. Als Grundlage hierfür könnte eine Kooperations-Plattform für KMUs und Großunternehmen fungieren, auf der relevantes Wissen geteilt, die Vernetzung zwischen Wirtschaftspartnern gefördert sowie Partizipationseffekte generiert werden können.

Um die Bedarfe der verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen exakter bestimmen zu können, wurde zunächst eine noch weitgehend allgemein gehaltene online-Umfrage durchgeführt, in der die Ausgangssituation und der aktuelle Umsetzungsgrad der Digitalisierung in den Unternehmen abgefragt wurde. 253 Unternehmen verschiedener Branchen in Thüringen wurden exemplarisch befragt, 28 Unternehmen haben sich in einem ersten Umlauf an der Umfrage beteiligt.

Die aufgearbeiteten Ergebnisse dieser ersten, grundlagenschaffenden Studie zeigen, dass ein Großteil der befragten Unternehmen aus Thüringen sehr wohl die weitreichende Bedeutung der Digitalisierung erkennen und bereits in naher Zukunft mit digitalen Umwälzungen innerhalb der Unternehmen sowie in ihrer jeweiligen Branche rechnen. Besonders problematisch ist hierbei, dass mit den kommenden Technologien bestehende Ausbildungsformate nicht mehr ausreichen werden, um das Personal auf die Veränderungen genügend vorzubereiten. Letztendlich muss die Fachkräfteausbildung deutlich modernisiert oder gar neue Ausbildungsformate angeboten werden, um auch zukünftig erfolgreich am globalen Wettbewerb teilhaben zu können. Damit Sie sich ein umfassendes Bild über die angesprochenen Entwicklungen machen können, stellen wir Ihnen die Studienergebnisse der Umfrage als Download sehr gern zur Verfügung.

Diese erste Online-Umfrage möchte Nucleus Jena zum Anlass nehmen, den Digitalisierungsprozess weiter zu verfolgen, die Bedarfe durch weitere Umfragen statistisch zu untermauern und unternehmensspezifischere Aspekte genauer zu erfassen. Wenn Sie hierzu Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und laden Sie herzlich ein, mit uns in Dialog zu treten.

von Dr. Natalia Kluth und Dr. Georg Strompen