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Set up : Jena – Innovationstag 2022

Fotografin: Michelle Cole

Fotografin: Michelle Cole

Was bewegt Forschende dazu, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wohle der Gesellschaft zu transferieren? Dass es eine Kombination aus Eigenmotivation und einem gut funktionierendem Innovationsökosystem ist, zeigte sich zu Set up : Jena dem Innovationstag 2022 am Dienstag, den 05. Juli 2022. 50 Nachwuchswissenschaftler:innen von Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH) unter anderem aus den Fachrichtungen Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin sowie Transfer- und Innovationsbegeisterte kamen im Innovationslabor TRAFO zusammen.

Zu Beginn des Innovationstages thematisierten drei 8-minütige Keynotes die Bedeutung von Innovationen und die Relevanz des Transfers von Forschungsergebnissen. Dr. Dana Kralisch (Gründerin und Geschäftsführerin von JeNaCell) schilderte ihren Weg der Wissenschaftlerin hin zur Unternehmerin. Dass ihre Forschung Menschen ein besseres Leben ermöglicht, treibt sie an. Dr. Falk Eilenberger (Nachwuchsgruppenleiter am Institut für angewandte Physik, FSU) gab Einblicke in das Forschungsfeld der Quantentechnologie. Quanten ermöglichen noch nie da gewesene Anwendungen in der Messtechnik, Bildgebung, Kommunikationssicherheit und bei hochkomplexen Berechnungen. Dass bahnbrechende Technologien viel versprechen, es aber auch zu lösende Problemen geben muss, war ein interessanter Impuls. Prof. Dr. Dirk Schmalzried (Wirtschaftsinformatik, EAH) präsentierte dem Publikum eindrucksvoll, warum es sich lohnt, die Perspektive der Wissenschaft als auch der Wirtschaft kennenzulernen. Der persönliche Perspektivwechsel kann zu einem stärkeren Bewusstsein für den Transfer von Wissen führen. Seine Devise lautet: „Viele Wege führen zum Glück“.

Die Keynotes gaben hilfreiche Impulse für das World Café. In drei Runden á 20 Minuten hatten die Teilnehmenden nicht nur die Möglichkeit, sich über Facetten, Erfahrungen und Bedarfe des Transfers auszutauschen, sondern sich auch kennenzulernen. Erkenntnis des World Café war es u. a., dass zum Transfer nicht nur Ausgründungen, Forschungsprojekte mit der Wirtschaft und die Lizenzierung von Patenten gehören, sondern auch die Ausrichtung an gesellschaftlichen Herausforderungen, der Dialog mit Bürger:innen, die allgemein verständliche Kommunikation von Forschungsergebnissen und der Transfer über Köpfe. Dabei waren sich die Wissenschaftler einig, dass Transfer ein offenes Mindset voraussetzt, vom Austausch lebt und über persönliches Engagement entsteht: „Ich forsche nicht nur wegen der Publikationsliste, sondern weil ich daran glaube, dass ich mit meiner Forschung etwas Gutes tun kann“ (Wissenschaftlerin FSU). Einig waren sich die Wissenschaftler:innen aber auch, dass sie beim Transfer Unterstützung benötigen, wie beispielsweise durch die Innovationsmanager:innen von Nucleus Jena.

Ein weiteres Spotlight des Innovationstages lag auf der FameSession, einem Kurzvortragsturnier ähnlich eines Science Slams. Vier Wissenschaftler:innen slammten erfrischend und allgemein verständlich ihre Forschungserkenntnisse und deren gesellschaftlichen Mehrwert. Das Publikum erhielt spannenden Einblick in aktuelle Forschungsthemen beider Jenaer Hochschulen über AR- und VR-Anwendungen von Versuchsaufbauten in der Physik (Johannes Kretzschmar, FSU) und die umweltfreundliche Umwandlung von Wärme in Storm mittels Generatoren (Dr. Romy Löhnert, EAH) bis hin zu neuartigen bildgebenden Verfahren (Erik Förster, EAH). Das Publikum am meisten überzeugen konnte Christian Uschmann (EAH) mit einer ressourcensparenden Möglichkeit der Bearbeitung von Metallen. Er gewann nicht nur die Herzen des Publikums, sondern auch 1.000€. Herzlichen Glückwunsch!

Zum Abschluss des Innovationstages entstanden wertvolle Kontakte und es gab angenehme Gespräche. Das Fazit der Gäste war einhellig. Set up : Jena 2022 war eine kurzweilige, inspirierende und ungezwungene Veranstaltung, die Lust auf Innovationen und Transfer gemacht hat.

Wir freuen uns sehr über Feedback wie: „Mir persönlich hat Set up Jena 2022 sehr gut gefallen, weil die Teilnehmenden einen ganz unterschiedlichen Hintergrund hatten und mir dadurch bewusst geworden ist, wo wir noch wenig Kontakte haben und mit wem wir uns in Zukunft noch stärker vernetzen können.“

„Set up Jena 2022 hat mir sehr gut fallen, weil ein reger Austausch mit Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen aus Wissenschaft und Praxis in einem tollen Ambiente stattgefunden hat, von dem wir auch in Zukunft bestimmt sehr profitieren werden.“

„…This was a lot of fun and gave further opportunities for exchange with new contacts …“

Das ist unsere Motivation!

Autor:innen: Marcel Drescher, Christian Enderl, Kristin Wagner

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