Katalin Karikó vorgestellt

Heute stellen wir Ihnen Katalin Karikó vor. Katalin Karikó ist in Ungarn geboren, lebt und forscht jedoch in ihrer Rolle als Biochemikerin in den U.S.A. Ihre akademische Laufbahn begann 1973 mit dem Biologiestudium an der Universität Szeged in Ungarn, in dessen Kontext sie ihre Promotion ablegte. Schon während dieser Zeit arbeitete sie an der Synthetisierung von RNA. Nach ihrer Postdoc-Anstellung an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, wanderte sie 1985 in die U.S.A. aus. Den Schwerpunkt ihrer Forschung bildet seitdem die Arbeit um RNA-vermittelte Immunaktivierung. Ihr wissenschaftlicher Durchbruch gelang gewissermaßen durch den Ersatz der ursprünglichen Uridin-Moleküle in den mRNAs durch Pseudouridine. Ab 2004 publizierte Katalin Karikó mehrere Arbeiten über spezielle mRNA-Modifikationen, die unerwünschte sequenzunabhängige Immunreaktionen drastisch verringern konnten. In ihrer langjährigen Forschungsarbeit trug sie somit zur Entwicklung der mRNA-Technologien bei, die die Grundlage für heutige Impfstoffe gegen beispielsweise das COVID-19 Virus und für Medikamente gegen Krebs bilden. Nach ihren eigenen Angaben ist eben diese Möglichkeit zur Impfstoffherstellung keines ihrer direkten Forschungsinteressen gewesen, sondern im Kontext ihrer Krebsforschung entstanden. Vor diesem Hintergrund wurde Katalin Karikó mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet, wodurch sie, neben der Ärtzin Özlem Türeci und dem Arzt Uğur Şahin für die Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA, zu präventiven und therapeutischen Zwecken, geehrt wurde. Im Zuge dieser Arbeit haben sie eine Technologieplattform etabliert, die die Teilbereiche der Medizin innoviert und einen Paradigmenwechsel einläutet. Diese Veränderung vollzieht sich besonders von einer externen Applikation von Impfantigenen oder therapeutisch wirksamen Proteinen, hin zu deren interner Produktion in den Körperzellen der Patienten.

Autoren: Lukas Glück/ Christian Leiterer